Stammbaum Familie Hornberger Stammbaum der Familie Hornberger
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Heinrich Ix. Herzog V. BAYERN
(Um 1074-1126)
Wulfhild V. SACHSEN
(Um 1075-1126)
Lothar Ii. KAISER DES HLG. RÖM. REICHES
(Um 1060-1137)
Richza V. NORTHEIM
(Um 1095-1141)
Heinrich X. Herzog V. BAYERN
(Um 1100-1139)
Gertrud V. SÜPPLINGENBURG
(1115-1143)
Heinrich Xii. Herzog V. BAYERN
(Um 1129-1195)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
Mathilde OF ENGLAND

Heinrich Xii. Herzog V. BAYERN

  • Geboren: Um 1129, Ravensburg
  • Ehe: Mathilde OF ENGLAND am 1.2.1168 in Minden
  • Gestorben: 6.8.1195, Braunschweig
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Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

Heinrich der Löwe wurde vermutlich 1129 (das Jahr ist nicht hundertprozentig gesichert) als einziger Sohn von Heinrich dem Stolzen und Gertrud von Sachsen geboren. Als Geburtsort wird Altdorf bei Ravensburg nördlich des Bodensees vermutet.
Bereits 1142 erhielt Heinrich der Löwe als Minderjähriger die beiden bedeutenden Herzogtümer Bayern und Sachsen (nicht identisch mit dem heutigen Sachsen, sondern ungefähr das Gebiet des heutigen Niedersachsens mit Teilen Westfalens) als Lehen des Kaisers, die seinem Vater Heinrich dem Stolzen 1138 nach einem Streit mit dem staufischen König Konrad III. aberkannt wurden. Mehr oder weniger freiwillig gab er noch im gleichen Jahr das Herzogtum Bayern wieder ab, da er den anderen Reichsfürsten zu mächtig wurde und für ihn die Gefahr bestand, beide Herzogtümer zu verlieren. Dadurch sicherte er sich zunächst wenigstens das Herzogtum Sachsen, in dessen Gebiet auch der größte Teil der persönlichen Besitzungen der Welfen lag. Im Jahr 1148 heiratete Heinrich Clementia von Zähringen, die als nicht unbeträchtliche Mitgift die Burg und Herrschaft Badenweiler in Schwaben in die Ehe einbrachte. Von den drei Kindern aus dieser Ehe starben Heinrich und Richenza schon im Kindesalter, die Tochter Gertrud heiratete später Knut, den König von Dänemark. 1162 trennte sich Heinrich nach 14 Jahren Ehe von seiner Frau Clementia. Als offizieller Grund für die Trennung wurde eine zu nahe Verwandtschaft der beiden Eheleute angegeben. Wenn man jedoch die verwandtschaftlichen Beziehungen anderer Paare des damaligen Hochadels betrachtet, so kann dies nur ein Vorwand gewesen sein. Es wird vermutet, daß Friedrich I. Barbarossa ein Ende der Ehe und damit auch eine Beendigung der für ihn gefährlichen Verbindung zwischen Welfen und Zähringern wollte und Heinrich zu diesem Schritt drängte. Friedrich I. stritt mit den Zähringern um die Vorherrschaft in den schwäbischen Landen und da war ihm die Allianz zwischen Welfen und Zähringern natürlich ein Dorn im Auge. Um seine Vormacht in Schwaben zu stärken, tauschte Friedrich sogar mit Heinrich dem Löwen die Burgen Herzberg und Scharzfeld am Harz, sowie den Königshof Pöhlde gegen Clementias Mitgift Badenweiler.
Durch Heinrichs politische und militärische Unterstützung für seinen Vetter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, erhielt er 1156 einen Teil des Herzogtums Bayern zurück. Den östlichen Teil Bayerns (Österreich) erhielt allerdings Jasomirgott von Babenberg. Durch die erfolgreichen Slawenfeldzüge gewann Heinrich der Löwe zusätzlich Mecklenburg und Pommern. Damit wurde er neben dem Kaiser zum mächtigsten Mann im Deutschen Reich. Durch diese Machtfülle und seine expansive Politik, mit der er versuchte, sich in Sachsen ein geschlossenes Territorium zu schaffen, machte er sich viele der benachbarten Fürsten zu Feinden. Besonders Landgraf Ludwig von Thüringen, Albrecht der Bär, Pfalzgraf Adalbert von Sommerschenburg und Erzbischof Wichman von Magdeburg wurden zu erbitterten Gegnern Heinrichs des Löwen.


Am 1.2.1168 heiratete Heinrich im Dom zu Minden seine zweite Frau Mathilde, die erst 12 Jahre alte Tochter des Königs von England Heinrich II.. Mathilde war eine Schwester von Richard Löwenherz. Diese Heirat begründete die enge Verbindung der Welfen mit dem englischen Könighaus, so daß im 19. Jahrhundert sogar die Könige (bzw. der Kurfürst) von Hannover gleichzeitig auch Könige von Großbritannien waren. Heinrich und Mathilde hatten eine Tochter und vier Söhne, Richenza, Heinrich, Lothar, Otto und Wilhelm. Otto wurde später Kaiser Otto IV., Heinrich (der Sohn) erreichte durch seine Heirat mit Agnes von Staufen eine Aussöhnung mit den Staufern und Wilhelms Sohn, Otto das Kind, wurde der erste Herzog von Braunschweig und Lüneburg.
Im Jahr 1172 machte Heinrich der Löwe eine Pilgerreise in das heilige Land, die ihn auch an den Hof des byzantinischen Kaisers führte. Chroniken berichten, daß er dort wie ein König empfangen wurde. Der Legende nach, soll Heinrich von seiner Reise einen lebenden Löwen mit nach Braunschweig gebracht haben. In der damaligen Zeit dürfte das für die Bewohner Braunschweigs eine echte Sensation gewesen sein. Die Meinungen der Historiker darüber, ob diese Legende wahr ist, sind geteilt. Es ist aber doch sehr gut möglich, daß er wirklich vom byzantinischen Kaiser einen Löwen als besonders exotisches Geschenk bekam. Eher in den Bereich der Legende gehört wohl, daß die Kratzspuren an der Tür des Braunschweiger Doms von diesem Löwen stammen sollen. Den Braunschweiger Dom ließ Heinrich 1173 gleich nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise bauen. Er stattete ihn mit kostbaren Reliquien aus, die er von der Reise mitgebracht hatte und die vermutlich persönliche Geschenke des Kaisers von Byzanz waren.
Weil Heinrich der Löwe 1176 dem Kaiser die Gefolgschaft bei dessen Italienfeldzug verweigerte, wurden ihm nach Prozessen in den Jahren 1179 und 1180 die Lehen über beide Herzogtümer Bayern und Sachsen aberkannt und die Reichsacht über ihn verhängt. Der offizielle Grund für seine Weigerung war, daß ihm Barbarossa die Stadt Goslar mit ihren reichen Silbervorkommen nicht als Lehen geben wollte. Ein weiterer Grund dürfte gewesen sein, daß Heinrichs mit ihm verfeindete Nachbarfürsten ihre Truppen ebenfalls nicht am Italienfeldzug des Kaisers teilnehmen ließen und somit eine große Bedrohung für sein sächsisches Herzogtum bedeuteten. Sicherlich wollte er nicht mit dem Kaiser in das ferne Italien ziehen und seine Besitztümer ohne ausreichenden Schutz zurücklassen.
Heinrich mußte auf Anordnung des Kaisers einige Zeit ins Exil zu seinem Schwiegervater König Heinrich II. von England. Das Herzogtum Sachsen wurde aufgeteilt und Bayern erhielten die Wittelsbacher, deren Nachfahren dort bis 1918 herrschten. Die neuen vom Kaiser eingesetzten sächsischen Herzöge konnten sich allerdings nicht in den welfischen Besitzungen des Herzogtums Sachsen im Gebiet um Braunschweig und Lüneburg durchsetzen. So blieb der Einfluß der Welfen in diesem Gebiet trotz der formalen Entmachtung Heinrichs bestehen. Erst 1235 jedoch erhielt sein Enkel, Otto das Kind, einen Teil des alten Herzogtums Sachsen unter der neuen Bezeichnung Herzogtum Braunschweig - Lüneburg offiziell als Lehen zurück.
Am 6.8.1195 starb Heinrich der Löwe in Braunschweig, nachdem er sich 1194 mit Kaiser Heinrich VI. wieder versöhnt hatte. Sein Erbe teilten sich seine drei Söhne Heinrich, Wilhelm, und Otto.


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Heinrich heiratete Mathilde OF ENGLAND, Tochter von Henry Ii. King OF ENGLAND und Eleonore DE POITOU DUCHESSE D'AQUITANIE, am 1.2.1168 in Minden. (Mathilde OF ENGLAND wurde geboren um 1156 und starb am 28.6.1189 in Braunschweig.)